Eine Komödie von Woody Allen
Erinnern Sie sich noch an den kalten Krieg? Dabei ist es gar nicht so lange her, dass er die Weltgeschichte zum Kochen brachte, "Kommunist" eines der schlimmsten Schimpfwörter war und der Pershing-Raketenbausatz in den Spielzeugkasten eines jeden Patrioten-Kindes gehörte. In dieses Szenario lässt Woody Allen eine amerikanische Durchschnittsfamilie platzen und macht sie zum Ping-Pong-Ball der politischen Interessen. Austragungsort der hysterischen Auseinandersetzung zwischen Kapital und Kommune ist eine Botschaft, und natürlich hat Allen seine Figuren mit chaotischen Eigenschaften ausgestattet, die jedes spaltbare Material an Reaktivität übertreffen, so dass eine Kettenreaktion auf der Bühne vorprogrammiert ist...
Besetzung:
Vater Drobney: Markus Walter
Botschafter Magee: Stefan Vilgertshofer
Mrs. Kilroy: Stephanie Wagner
Axel Magee: Thomas Raudzus
Mrs. Burns: Heidi Raudzus
Küchenchefin: Eva Walter
Walter Hollander: Klaus Mühlberger
Marion Hollander: Sabine Stich
Susan Hollander: Birgit Eichenlaub
Krojack: Thomas Stich
Soldaten, Partygäste, Besucher: Alex Raudzus, Jonas Walter, Matthias Mühlberger, Tanja Ohneberg, Ute Eichenlaub, Ramona Röder
Aufführungstermine: 06./07./13./14./20./21./27. Mai 2011
In diesem Jahr, in dem wir unser 25-jähriges Bestehen feierten, standen wir einer ganz besonderen Herausforderung gegenüber: zum ersten Mal wiederholten wir ein Stück, das schon vor einigen Jahren ein großer Spielmacher-Erfolg gewesen war. Von der damaligen Besetzung waren immerhin noch drei Schauspieler "übrig geblieben", und so versuchten wir nun, dem Stück zwar eine völlig neue Richtung zu geben, aber natürlich trotzdem den damaligen Erfolg zu wiederholen. Dass dies tatsächlich gelang, ist zum einen der Erfahrung der drei "Wiederholungstäter" in unserer Gruppe, zum anderen aber auch dem Enthusiasmus aller anderen Beteiligten auf und hinter der Bühne zu verdanken. So gab es auch in diesem Jahr wieder einmal ein großartiges Bühnenbild und Schauspieler in farbenfrohen und kreativen Kostümen zu bewundern, neue Gesichter auf der Bühne zu entdecken, gefährliche Bomben zu fürchten und vor allem: sehr viel zu lachen... unser Publikum dankte es uns mit einem unserem Jubiläum wahrhaft würdigen Applaus! DANKE für 25 Jahre!!!
Um auch diese Frage zu beantworten:
Was hat der Titel des Stückes "Vorsicht Trinkwasser" mit dem Stück zu tun?
Die Antwort dazu findet sich im englisch/amerikanischen Titel des Originals "Don't drink the water", also die Aufforderung, das Wasser nicht zu trinken. Dies war der Spruch, den überbesorgte Eltern in den USA ihren Sprößlingen mit auf den Weg gaben, wenn sich diese von der elterlichen Fürsorge lösten.
Denn das amerikanische Trinkwasser wurde früher gerne aus den Wasserspendern bezogen, und die wurden der Legende nach nicht immer mit frischem, trinkbaren Wasser befüllt.
Für uns, die wir völlig selbstverständlich unser Wasser und das unserer Gäste aus dem Wasserhahn nehmen, klingt das wahrhaft etwas merkwürdig. Doch Woody Allen meinte im übertragenen Sinne die Altvorderen, die ihre Brut dazu anhielten, in der Fremde doch bitte keine unamerikanischen Verhaltensweisen anzunehmen. Also kein fremdes Wasser zu trinken.
Diese Redewendung ist auch heuzutage in Amerika bekannt, doch wird sie offenbar nur noch von ausgesprochenen Zynikern verwendet.
Im Stück wäre es ganz eindeutig der Ratschlag gewesen, den Walter Hollander besser beherzigen hätte sollen... doch sind wir froh, dass er es nicht tat, sonst wäre diese fabelhafte Geschichte nie passiert...